Risiken im Zusammenhang mit Identitäts- und Zugriffsmanagement: 5 zu vermeidende Fallstricke
In der dynamischen digitalen Landschaft von heute ist die Verwaltung von Identitäten und Zugriffen eine größere Herausforderung als je zuvor. Mit der Verbreitung von SaaS-Anwendungen und Remote-Arbeitsplätzen müssen IT-Teams den sicheren und effizienten Zugriff auf wichtige Ressourcen sicherstellen und gleichzeitig potenzielle Risiken minimieren. In diesem Artikel gehen wir auf die typische Risiken im Zusammenhang mit Identitäten und Zugriffen ein und zeigen, wie die Implementierung einer Identitäts- und Zugriffsverwaltungslösung Unternehmen dabei hilft, diese Herausforderungen effektiv zu bewältigen.
Risiko 1: Mangelnde Transparenz der Benutzerzugangsdaten durch die Einführung cloud-basierter Anwendungen und dezentralisierte Arbeitsumgebungen
In den letzten Jahren ist es für Unternehmen immer schwieriger geworden, einen vollständigen Überblick über sämtliche Zugriffsdaten ihrer Benutzer zu erhalten. Manuelle Vorgehensweisen und uneinheitliche Lösungen verschlimmern diese Herausforderung noch und machen es für IT-Teams mühsam, Benutzeridentitäten und -zugänge effizient zu verwalten. Um diesem Problem entgegenzuwirken, ist eine moderne Identitäts- und Access-Governance-Plattform (IAG) ausgesprochen hilfreich. Diese ermöglicht IT-Teams einen umfassenden Einblick in Anwendungen, Systeme und Benutzerzugriffsdaten, so dass sie fundierte Entscheidungen zur Zugriffsverwaltung treffen können. Da derartige Lösungen automatisch Bedrohungen erkennen, um Sicherheitslücken wie z.B. verwaiste privilegierte Konten oder übermäßig berechtigte Konten zu verfolgen bzw. zu identifizieren, können sich Unternehmen somit beruhigt auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.
Risiko 2: Manuelles Benutzeridentitäts- und Zugangsmanagement
Die manuelle Bearbeitung von Benutzerzugangsanfragen führt nicht nur zu Fehlern und Ineffizienz, sondern birgt auch erhebliche Datensicherheitsrisiken. Da sich die Rollen der Mitarbeiter weiterentwickeln und die Zugriffsanforderungen sich ändern, haben IT-Teams Schwierigkeiten, mit der Zugriffsverwaltung Schritt zu halten, was zu potenziellen Sicherheitslücken führt. Die Einführung einer IAG-Lösung rationalisiert den Prozess und stellt sicher, dass die Zugriffsberechtigungen mit den aktuellen Rollen und Verantwortlichkeiten der Mitarbeiter übereinstimmen. Darüber hinaus können auch verschiedene Geschäftsbereiche eines Unternehmens in den Prozess der Zugriffsüberprüfung einbezogen werden. Durch diese Zusammenarbeit werden die genauesten Ergebnisse erzielt. Wer wüsste besser als der Leiter eines Geschäftsbereichs, wer in seinen Teams Zugriff auf was benötigt? Die IAG-Lösung fungiert als Kontrollturm für alle Geschäftsanwendungen, indem sie nahtlos eine umfassende Zuordnung von Identitäten zu ihren jeweiligen Berechtigungen liefert.
Zudem können IT-Teams durch die Automatisierung sich wiederholender Aufgaben die Produktivität der Mitarbeiter verbessern und gleichzeitig robuste Sicherheitsmaßnahmen aufrechterhalten.
Risiko 3: Unzureichende Kontrolle des Identitätslebenszyklus
Die Kontrolle des Identitätslebenszyklus ist das Herzstück einer effizienten Identitäts- und Zugangsverwaltungslösung. Die Beantwortung der Frage “Wer hat Zugriffsrechte auf was und warum?” und die Aufrechterhaltung einer optimalen Kontrolle über die Aufnahme, den Wechsel und das Ausscheiden neuer Mitarbeiter ist der Schlüssel zur Einhaltung aller wichtigen Vorschriften. Eine IAG-Lösung kann unabhängig oder als Ergänzung zu Ihrem bestehenden Identity Access Management (IAM) arbeiten, um diesen Lebenszyklus zu verwalten.
Die Einführung einer IAG-Lösung ermöglicht es Ihnen, die Zugriffsrechte täglich abzubilden und zu kontrollieren und die Bewegungen Ihrer Mitarbeiter genau darauf abzustimmen. Durch eine leistungsstarke Verwaltung der Rechte Ihrer Geschäftsteams mit einer einheitlichen Übersicht und einer „automatisierten“ Ausführung von Prüfaktionen können Sie Zeit sparen, das Risiko unbefugter Zugriffsversuche mindern und eine rechtzeitige Aufhebung von Zugriffsrechten sicherstellen.
Risiko 4: Erteilung übermäßiger Berechtigungen an Mitarbeiter
Ohne eine IAG-Lösung kann übersehen werden, dass ein und dieselbe Person in einer Organisation aufgrund einer unkontrollierten Anhäufung von Rechten ein und dieselbe Aufgabe initiieren, validieren und kontrollieren kann. Die Gewährung übermäßiger Berechtigungen an Mitarbeiter stellt ein erhebliches Risiko für die Datensicherheit dar, da Mitarbeiter unter Umständen Zugriffsrechte haben, die über das für ihre Aufgaben erforderliche Maß hinausgehen. Dies geschieht oft unbeabsichtigt oder als Folge der Gewährung von Zugriffsrechten für zukünftige Anforderungen ohne angemessene Aufsicht. Dieses Risiko kann durch die Umsetzung des Konzepts der Aufgabentrennung (Segregation of Duties, SoD) gemildert werden. Mit SoD kann eine einzelne Person einen kompletten End-to-End-Prozess nicht ohne das Eingreifen Dritter durchführen.
Die Umsetzung von Richtlinien zur Minimierung von Rechten kann ebenfalls dazu beitragen, dieses Risiko zu mindern, indem Mitarbeitern nur die für die Ausführung ihrer Aufgaben erforderlichen Zugriffsberechtigungen erteilt werden. Durch die Einführung proaktiver Zugriffsverwaltungsstrategien können Unternehmen ein Gleichgewicht zwischen Datensicherheit und betrieblicher Effizienz herstellen und so die Wahrscheinlichkeit von Vorfällen mit unbefugtem Zugriff verringern.
Risiko 5: Unregelmäßige Prüfungen/Zugangsüberprüfungen
Audits sind für die Aufrechterhaltung einer effektiven Zugriffsverwaltung und die Identifizierung potenzieller Sicherheitsschwachstellen unerlässlich. Manuelle Audit-Prozesse sind zeitaufwändig und anfällig für Ungenauigkeiten, was die Fähigkeit von Unternehmen beeinträchtigt, die Compliance aufrechtzuerhalten und unbefugten Zugriff zu erkennen. Eine leistungsstarke IAG-Lösung rationalisiert den Prozess der Zugriffsüberprüfung, indem sie zentralisierte Zugriffsverzeichnisse und Einblicke bereitstellt, die schnelle und fundierte Entscheidungen bei Audits ermöglichen. Durch die Automatisierung von Zugriffsüberprüfungen können Unternehmen die kontinuierliche Einhaltung von Vorschriften gewährleisten und ihre allgemeine Sicherheitslage verbessern.
In der heutigen Cyber-Bedrohungslandschaft sind effektive Identitäts- und Zugriffsverwaltungslösungen (Identity and Access Governance, IAG) von entscheidender Bedeutung für den Schutz sensibler Daten und die Reduzierung von Sicherheitsrisiken. Durch das Bewusstsein für allgemeine Sicherheitsrisiken und den Einsatz einer IAG-Lösung können Unternehmen ihre Zugriffsverwaltungspraktiken verbessern, Datensicherheitsmaßnahmen erhöhen und ihre Compliance stärken. Da Unternehmen weiterhin die Komplexität der digitalen Transformation bewältigen müssen, ist die Investition in robuste Identitäts- und Zugriffsverwaltungslösungen entscheidend für die Aufrechterhaltung einer sicheren und stabilen IT-Umgebung.